Erste, kurze Zusammenfassung über den aktuellen Herpes-Ausbruch auf einem internationalen Turnier in Spanien:
>„… das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Es geht über das Vorstellbare hinaus!“<
EHV1, Equines Herpes Virus 1, kostet in Spanien bereits vier deutschen Pferden das Leben! Internationale ReiterInnen kritisieren das schlechte
Management, des FEI, WeltreiterInnenverbandes.
Zitat aus einem Interview der Kreiszeitung.de:
>Auch der 57-jährige Meyer versucht die Antennen aller Reitsportfreunde und Turnierveranstalter zu sensibilisieren, sagt: „Wer die Bilder
hier gesehen hat, der weiß, wie ernst die Lage ist. Es muss alles Menschenmögliche getan werden, damit es nicht europaweit zu einer völligen Katastrophe kommt. Das hier in
Valencia ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Es geht über das Vorstellbare hinaus!“<
Zunächst einmal sind alle internationalen Turniere in Deutschland und acht weiteren Ländern abgesagt worden. Allerdings berichtet die
Süddeutsche Zeitung, dass in drei Ländern die laufenden Turniere weiterlaufen dürfen. Damit wollte der WeltreiterInnenverband verhindern, dass alle Pferde auf einmal abreisen
und das Virus in Europa verteilen. Das kommt uns doch alles sehr bekannt vor, nicht wahr? Es scheint, dass diese schreckliche Lage hätte verhindert werden können, aber die
Wirtschaftlichkeit Vorrang hatte. Genaues werden wir in der nächsten Zeit erfahren.
Besonders beunruhigen sollte uns eine Studie deutscher und amerikanischer Forscher. Sie wollten herausfinden, ob die neurologische der
EHV1-Variante aggressiver ist als die der anderen Herpes-Formen und kamen zu dem Ergebnis, dass dies der Fall ist. Ihr Modell zeigte auf, dass Infektionen mit der
neuropathologischen Variante zu einer im Schnitt vierfach höheren nasalen Virusausscheidung von EHV-1 führte als Infektionen mit der gewöhnlichen Form. Die neurologische Form
von EHV-1 – von Veterinärmedizinern als Equine Herpes Virus Myeloencephalopathie bezeichnet – ist eine oft tödliche Krankheit, bei der es zu massiven Schädigungen der
Blutgefäße im Gehirn und Rückenmark kommt. Es scheint, dass es sich bei dem Ausbruch in Valencia genau um diese Variante handelt.
Offensichtlich wurden etliche Pferde bereits ohne Attest in ihre Heimatländer verfrachtet und werden nun zu potenziellen Superspreadern.
Wie bei Corona auch, heißt es jetzt, die Kontakte zu Pferden, die in der Weltgeschichte herumgeflogen und –gefahren werden, strengstens zu
meiden. Bei einem Ausbruch im eigenen Stall werden Tierärzte das Nötige veranlassen. Wir haben durch Corona gelernt, wie man Ansteckungen vermeidet. Lasst uns mit diesem
Wissen jetzt unsere Pferde retten!
Regina Rheinwald, Autorin